Im folgenden Bildtutorial möchten wir Euch die notwendigen Schritte für eine korrekte Zubereitung eines Espresso aus einer Siebträgermaschine zeigen. Einige Dinge
müssen beachtet werden damit man am Ende einen leckeren Espresso genießen kann, es lohnt sich. Präzises und genaues arbeiten sowie die regelmäßige Pflege Deiner Espressomaschine sind "der
Schlüssel zum Erfolg".
Wichtige Kennzahlen: | |
Kaffeemenge |
ca. 17 bis 20 Gramm |
Wassermenge |
ca. 34 bis 40 Gramm |
Mahlgrad |
sehr fein |
Temperatur |
zwischen 91°C bis 96°C |
Brühzeit |
ca. 25 bis 34 Sekunden |
1. Tasse vorwärmen: Deine Espressotassen sollten warm sein um zu große Temperaturunterschiede beim Bezug des Espresso zu
vermeiden. Die gewählte Temperatur spielt eine große Rolle, sie hängt stark von der Kaffeesorte ab die Du aufbrühst. In der Regel liegt die Brühtemperatur zwischen 91°C und 96 °C. Dunkle Espressi
sollten nicht zu heiß gebrüht werden um unangenehme Bitterstoffe zu vermeiden. Hellere Espressi hingegegen dürfen gerne etwas heißer bezogen werden um die Säuren etwas in Schach zu
haten.
2. Kaffee mahlen: als nächstes ist das Mahlen des Kaffees an der Reihe. Der Mahlgrad für Espresso muss sehr fein eingestellt werden: Bei einer Skala von 1 bis 10 (1 steht für Mokkafein, 10 für grobkörniges Salz) sollte der Mahlgrad zwischen 2 und 3 liegen. Für einen doppelten Espresso benötigt man ca. 17 bis 20 Gramm Kaffee. Die Menge richtet sich nach der Größe des im Siebträger befindlichen Sieb. Eine Brew Ratio (Verhältnis von Kaffeemenge zu Bezugsmenge) von 1:2 ist ein guter Anhaltspunkt und führt in der Regel zu guten Ergebnissen. Sei präzise und nutze stets eine Waage, sie hilft Dir dabei ein reproduzierbares Ergebnis zu erhalten.
3. Mahlgut gleichmäßig verteilen: Nachdem Du den Kaffee gemahlen hast ist es wichtig den Kaffee im Siebträger gleichmäßig zu verteilen. Du kannst es mit dem Finger glatt streichen oder mit Hilfe eines sogenannten Distributor/Leveler verteilen. Dieser Schritt ist wichtig, damit beim anschließenden Tampern (Verdichten des Kaffeemehls) eine gleichmäßige Verteilung im Siebträger garantiert ist. Wenn das nicht der Fall ist, kann es zum sogenannten "Channeling" kommen. Das Wasser sucht sich den schnellsten Weg durch den Kaffeepuck, ist es in der Mitte des Puck beispielsweise stärker verdichtet, läuft das Wasser eher am Rand durch den Puck. Das Ergebnis ist ein Espresso, der sein Aroma nicht voll entfalten konnte.
4. Kaffee zusammendrücken: Jetzt muss der Kaffee gleichmäßig "zusammengedrückt" werden. Das macht man mit Hilfe eines Tampers. Versuche so gerade wie möglich zu drücken um ein Verkippen zu vermeiden. Tipp: Mit einem sogenannten "Bodenlosen Siebträger" kannst Du sehr gut erkennen, ob Deine Technik gut ist. Entsteht eine gleichmäßige Extraktion (siehe folgendes Bild), dann hast Du alles richtig gemacht. Sollte der Espresso ungleichmäßig aus dem Sieb fließen (z.B. nur auf einer Hälfte), dann ist das ein Hinweis dafür das Du schräg gedrückt hast.
5. Leerbezug: bevor Du den Siebträger einspannst solltest Du einen Leerbezug an der Brühgruppe durchführen. Lass für ca. 3 bis 5 Sekunden das Wasser aus der Brühgruppe laufen. Durch den Leerbezug wird zum einen der Brühkopf der Espressomaschiine gereinigt und das heiße Wasser, das sich im Brühkopf aufgeheizt hat, entfernt. Das gilt vor allem für Siebträgermaschinen mit einer E61 Brühgruppe. Sehr hochpreisige Maschinen haben temperierte oder sogar gesättigste Brühgruppen, hier ist ein Leerbezug nicht notwendig da die Temperatur der Brühgruppe die der eingestellten Wassertemperatur entspricht.
6. Espresso beziehen: nun ist es soweit, setzte den Siebträger in die Maschine ein und starte den Bezug. Bis der Espresso in die Tasse läuft sollte es ein paar Sekunden (2 bis 5 Sekunden) dauern. In diesen ersten Sekunden füllt sich der leere Raum zwischen Duschsieb und Kaffeemehl mit Wasser, sobald dieser Raum gefüllt ist, baut sich im Siebträger der Druck auf und der Espresso beginnt zu extrahieren. Wenn Du alles richtig gemacht hast, dann sollten in rund 25 bis 34 Sekunden 34 bis 40 Gramm Espresso in Deiner Tasse sein.
PROBLEMSTELLUNGEN |
Überextraktion
Zeichen für einen überextrahierten Espresso sind eine meist dunkelbraune Crema, die dünn ist und sich schnell an den Tassenrand zieht. Der Espressobezug dauert deutlich länger als 30 Sekunden und fließt nicht, sondern "tröpfelt" eher in die Tasse. Der Geschmack ist sehr bitter und stark, und das Aroma ist gering.
Mögliche Ursachen:
- Die Menge an Kaffeemehl ist zu hoch
- Der Mahlgrad des Kaffees ist zu fein
- Zu starkes Zusammendrücken im Siebträger ("tampern")
- Zu hohe Wassertemperatur (z. B. fehlender Leerbezug)
Unterextraktion
Bei einem unterextrahierten Espresso ist die Crema sehr dünn und hell. Sie löst sich sehr schnell auf. Der Espresso-bezug dauert keine 25 Sekunden und fließt sehr schnell aus dem Siebträger. Der Geschmack ist eher sauer und Körperlos.
Mögliche Ursachen:
- Die Menge an Kaffeemehl ist zu niedrig
- Der gewählte Mahlgrad ist zu grob
- Zu leichte Pressung ("tampern")
- Die Wassertemperatur ist zu gering
- Die Qualität des Kaffees ist durch Alter und Wärme
beeinträchtigt
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