ÄTHIOPIEN - GUJI HIGHLAND COFFEE


DETAILINFO - ÄTHIOPIEN GUJI

 

Anbauland:          Äthiopien

Region:                 Guji (Shakiso) Südäthiopien

Farm:                    Gigesa Washing Station

Anbauhöhe:         1900 meter

Aufbereitung:      Trocken (natural)

Kaffeeart:             Arabica

Varietäten:           Mixed Heirlooms

Erntejahr:              2017

Haupterntezeit:   Dezember bis März

Screen:                 14/15

 

 


Guji Region im Süden Äthiopiens
Guji Region im Süden Äthiopiens

ÄTHIOPIEN

Äthiopien ist nicht irgendein Land in dem Kaffee wächst, es ist das Land des Kaffees! Der Legende nach beobachtete ein äthiopischer Hirte in den Bergen um Kaffa, dass seine Ziegen rote Beeren von einem Strauch fraßen. Diese schienen eine belebende Wirkung auf die Ziegen zu haben. Nach dem Verzehr sprangen die Tiere wild umher. Ob es sich um eine Geschichte oder die Wahrheit handelt, alle weltweit kultivierten Arabica-Kaffees haben ihren Ursprung in Äthiopien, genauer gesagt in Kaffa, einer kleinen Region im Hochland Äthiopiens.

 

Äthiopien befindet sich im Nordosten Afrikas und ist das am höchsten gelegene Land des Kontinents. 50 % seiner Fläche liegen höher als 1200 Meter, mehr als 25 % über 1800 Meter, über 5 % erreichen gar Höhen über 3500 Meter. Verglichen mit Deutschland ist es rund dreimal so groß.


ÄTHIOPIEN GUJI - SHAKISO

Dieser köstliche Heirloom Kaffee stammt von rund 850 verschiedenen Kleinbauern in der Nähe von Shakisso (Guji Zone, Süd-Äthiopien). Die Washing Station in der die Kleinbauern Ihren Kaffee anliefern und Aufbereiten wurde 2014 von Faysel Abdosh gegründet. Die angelieferten Kaffeekirschen werden nach der Anlieferung nass (fully washed) oder trocken (natural) weiterverarbeitet. Bei unserem „Guji“ handelt es sich um eine trockene Aufbereitung. Die Kaffeekirschen hatten eine Trocknungszeit von 15-18 Tagen, bevor die Kaffeebohne von dem Fruchtfleisch getrennt wurde. Bei der trockenen Aufbereitung entstehen sehr komplexe Beerenaromen und Kaffees mit einer ausgeprägten Süße.

 

Der Kaffee stammt aus der Region Guji und wächst dort im Hochgebirge auf einer Höhe von 1900 Meter. Der Kaffeeanbau in Äthiopien ist allgemein etwas ganz besonderes und profitiert vor allem durch die alten Kaffesorten (Heirloom). Die Region Guji weist wie auch viele andere Regionen Äthiopiens sehr fruchtbare Böden und ein optimales Mikroklima auf.

 

Der Kaffee wurde von uns über einen Direktimporteur bezogen der seit mehreren Jahren Seite an Seite mit Faysel Abdosh und den Kaffeebauern vor Ort arbeitet. Durch die starke Zusammenarbeit und die damit verkürzte Lieferantenkette erhalten die Kleinbauern einen angemessenen Preis der weit über dem Weltmarktpreis liegt. Außerdem werden die Kaffeequalitäten durch die enge Zusammenarbeit sehr hoch gehalten.


ÄTHIOPISCHE KAFFEEZEREMONIE

Der Kaffee spielt im Leben der Äthiopier eine sehr große Rolle. Er ist Äthiopiens wichtigstes Exportgut. Seit den sechziger Jahren hat sich der Kaffee-Export vervierfacht. Das Land gehört mittlerweile zu einem der 10 größten Anbauländer weltweit. Doch den meisten Kaffee des Landes trinken die Äthiopier selber. Tatsächlich konsumieren die Menschen mehr Kaffee als sie exportieren. Das zeigt aber auch welche Rolle Kaffee im Leben der Äthiopier spielt. Kaffee gehört hier zum täglichen Leben. Mehrmals am Tag zelebrieren Sie gemeinsam mit der Familie, Freunden oder Nachbarn Ihren Kaffee. Der Kaffee wird vor jeder Zubereitung frisch geröstet. Dies erfolgt in einer Schale aus Blech oder Eisen. Die Kaffeesamen werden in dieser Schale, die als Pfanne dient, über dem Feuer geröstet. Mit Hilfe eines Mörsers werden die fertig gerösteten Samen zermahlen und anschließend mit kochenden Wasser aufgebrüht. Zum meist sehr gesüßten Kaffee wird Popcorn als Knabberei gereicht.

Kaffeezubereitung in Äthiopien (rösten der Kaffeesamen in einer Eisenpfanne)
Kaffeezubereitung in Äthiopien (rösten der Kaffeesamen in einer Eisenpfanne)

KAFFEEANBAU IN ÄTHIOPIEN

Der Kaffeeanbau in Äthiopien lässt sich in vier Kategorien einteilen. Der sogenannte Waldkaffee ("forest-coffee") mit ca. 8-10% der gesamten Kaffeeproduktion, Semi-Waldkaffee ("semi-forest-coffee") mit ca. 30-35%, Gartenkaffee ("garden coffee") mit ca. 50-55% und moderne Kaffee Plantagen mit ca. 5% Anteil an der gesamten Produktion. Was das genau bedeutet möchten wir kurz erklären:

 

FOREST-COFFEE:

Beim Waldkaffee ("forest-coffee") auch bekannt als "Wild Moka", findet praktisch keine Bewirtschaftung des umliegenden Waldes oder der Vegetation statt, außer vielleicht etwas Entfernung von Unterholz, um den Zugang zu den Kaffeebäumen zu erleichtern. Hier wird Kaffee lediglich von Sträuchern geerntet, die im Wald wachsen. Der Ertrag ist meist sehr gering da durch die vielen umliegenden Bäume zum Teil nur wenig Licht an die Kaffeepflanze kommt.

 

SEMI-WALDKAFFEE ("semi-forest-coffee"):

hier wächst der Kaffee in Wäldern auf die bewusst verändert wurden. Um mehr Licht an den Kaffee zu bringen und die Erträge zu erhöhen werden die umliegenden Baumkronen regelmäßig zurückgeschnitten. Es werden Bäume bevorzugt die eine große Baumkrone haben damit weniger Bäume benötigt werden.

 

GARTENKAFFEE ("garden coffee"):

Diese Art des Kaffeeanbaus findet man hauptsächlich im Süden Äthiopiens, die Erntemenge ist hier deutlich höher als die der Waldkaffees. Die Kaffeepflanzen werden zu Gärten um die Farmerhäuser herum gepflanzt. Der Kaffee wird in den meisten Fällen mit anderen Obstbäumen oder Pflanzen bewirtschaftet. Dies ist die am meist verwendetese Art des Kaffeeanbaus in Äthiopien.

 

KAFFEE PLANTAGEN:

der Anbau von Kaffee in sogenannten Kaffee Plantagen nimmt den geringsten Anteil der Bewirtschaftung von Kaffee in Äthiopien ein. Diese Methode lässt die meiste Ertragsmenge zu. Allerdings wird der Kaffee hier nicht wie beim Waldkaffee durch andere Bäume geschützt (Wind, Regen, Sonne etc.).

semi-forest-coffee: der Kaffee wird in mitten von Mischwäldern angepflanzt um Ihn vor der Sonne und dem austrocknen zu schützen
semi-forest-coffee: der Kaffee wird in mitten von Mischwäldern angepflanzt um Ihn vor der Sonne und dem austrocknen zu schützen

FAZIT: Waldkaffees bieten den besten Schutz für den Kaffee. Die Bäume spenden Schatten und bewahren somit die Kaffeepflanze vor zu viel Sonne. Zudem wird sichergestellt das der Boden vor dem austrocknen geschützt wird. Durch das Zersetzten des Laubs werden dem Boden Nährstoffe zugeführt die als Dünger dienen. Die Bäume schützen sich gegenseitig vor einer Reihe von Schädlingen. Dadurch können die Farmer größtenteils auf Pestizide und Dünger verzichten.


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